Conquest 1950 CCRefit-Projekt Teil 1 - Die Bestandsaufnahme

Boote Redaktion

 · 11.02.2023

Am Anfang des Refit-Projektes steht eine große Bestandsaufnahme: Jede Menge vergammeltes Holz und veraltete Technik
Foto: Torsten Moench

Die Abwrackwerft muss warten. BOOTE zeigt in der großen Refit-Serie, was sich aus einem „alten Dampfer“ machen lässt. Nach einer Corona-bedingten Pause geht es jetzt weiter mit dem Refit unserer Conquest 1950 CC. Hier zeigen wir, was bisher geschah.

Alle Folgen zum Refit-Projekt:

Was tun, wenn der einst so stolze Flitzer ein Fall für die Intensivstation geworden ist, man aber an ihm hängt und kein anderes, neues Boot möchte? Die Lösung des Problems könnte „Refit“ heißen. Gemeint ist die Runderneuerung des Boots. Wer kein altes Liebhaberstück besitzt, aber gern eins hätte, findet auf dem Gebrauchtbootmarkt günstige renovierungsbedürftige Sportboote.

Unser „Vorzeigeobjekt“, eine 6,15 Meter lange Conquest 1950 CC aus dem Baujahr 1992, steht bei Gründl Bootsimport in Bönningstedt in der vorletzten Reihe. Also knapp vor dem „Schiffsfriedhof“. Zugegeben, sie ist schon etwas runtergekommen, aber das ist ja genau das, was wir suchen.

Wir wollen am Beispiel der altersschwachen Conquest zeigen, was aus vermeintlichen „Seelenverkäufern“ werden kann. Dabei geht es diesmal nicht um möglichst preiswerte Do-it-yourself-Lösungen, sondern um die Möglichkeiten, die ein Profi hat, der sein Handwerk versteht und moderne Technik, Bauweisen und Material einsetzt. Deshalb arbeiten wir bei diesem Projekt mit namhaften Firmen aus der Refit-Szene zusammen. Im Renovierungsprogramm stehen Rumpf- und Unterwasserschiff-Sanierung, ein Repowering (der Austausch von Motor und Antrieb) und der komplett neue Ausbau von Kabine und Cockpit. Das Motto „Tausche Alt gegen Neu“ gilt auch für Fenster, Luken, Decksbeschläge, Elektrik und Elektronik. Am Ende der Liste steht ein moderner Trailer.

Inventur vor dem Refit: „Einmal nackig machen und weitergucken”

Am Anfang unseres Refit-Projekts steht die Inventur. „Einmal nackig machen und weitergucken“, sagt Sven Walter vom Yachtbau-Spezialisten M. u. H. von der Linden. Nackig machen heißt: Motor, Antrieb, Armaturen, Tank und Sitze werden ausgebaut. Die eingeklebten Teppiche landen, rausgerissen, gleich im Müll. Wie erwartet hält sich die Freude nach dem Striptease in Grenzen. Spiegelplatte, Motorfundamente und Bodenkonstruktion sind total verrottet und müssen komplett erneuert werden.

Das Gleiche gilt für die Wegerung (Seitenverkleidung), die Polsterauflagen und die Einrichtung der Schlupfkabine. Bei den Technikern ist „Gefahr im Verzug“. Es stinkt nach Benzin. Das heißt, Tank und Leitungen müssen auf den Prüfstand. Die Windschutzscheibe landet ungeprüft im Schrott. Ihre Nachfolgerin soll schick und modern und aus Kunststoff sein. Otto Normalverbraucher würde jetzt wahrscheinlich das Handtuch werfen, wir machen weiter! Die nächsten Schritte beim BOOTE-Refit zeigen wir bald hier auf boote-magazin.de!


Das Refit-Projekt im Video


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