MesseRückblick auf die 22. Magdeboot – Klein, aber fein

Gernot Apfelstedt

 · 17.03.2023

Magdeboot-Rundgang mit politischer Prominenz: von rechts Projektleiterin Johanna Buhrke, Messe-Geschäftsführer Steffen Schüller, die Ministerin für Infrastruktur und Digitales in Sachsen-Anhalt, Lydia Hüskens, neben ihr Thorsten Kroll, Beigeordneter für Finanzen und Vermögen der Landeshauptstadt Magdeburg
Foto: Robert Richter/MVGM GmbH

Nach erfolgreichem Re-Start aus der Poleposition im vergangenen Jahr fuhr die Magdeboot 2023 erneut ein positives Ergebnis ein: rund 6000 Besucher, drei Weltpremieren und zufriedene Aussteller in den Magdeburger Messehallen

Bedeutung und Erfolg einer Messe lassen sich nicht immer– und schon gar nicht ausschließlich – an ihrer Größe beziehungsweise an der bespielten Ausstellungsfläche sowie Besucher- und Ausstellerzahlen messen. Wenn es gelingt, die Vielfalt des Wassersports übersichtlich und kompakt auf etwa 10.000 Quadratmetern oder noch weniger abzubilden, Menschen für diese Form der Freizeitgestaltung zu begeistern und auch erfahrene Bootsleute zu inspirieren, dann kann auch eine nur dreitägige Veranstaltung mit gut 80 Ausstellern und rund 6000 Besuchern ihren Stammplatz in der deutschen Boat-Show-Szene behaupten.

Die am 12. März 2023 zu Ende gegangene 22. Magdeboot in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts ist ein Paradebeispiel dafür. Sie gilt als wichtigste Wassersportmesse Mitteldeutschlands. Und die Region, in der sie stattfindet, bietet die „ideale Grundlage für vielfältige Wassersportaktivitäten“, so Steffen Schüller, Geschäftsführer der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM). Zwischen Elbe und Ostsee liegt Europas größtes Binnenrevier für Wassersport – mit 5000 Seen und 3600 km durchgehend schiffbaren Gewässern.

Wassertourismus wichtiger Wirtschaftsfaktor

Der Stellenwert der Magdeboot und die Bedeutung des Wassersports – sowohl für das Bundesland als auch persönlich – wurde in den drei Ansprachen zur Eröffnung deutlich. So outete sich MVGM-Geschäftsführer Steffen Schüller als stolzer Inhaber der Sportbootführerscheine Binnen und See. Die Prüfung hat er im vergangenen Jahr bestanden. Am selben Tag wie Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales in Sachsen-Anhalt. „Für Sachsen-Anhalt ist der Tourismus rund um die Gewässer ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor“, betonte die FDP-Politikerin. Thorsten Kroll, Beigeordneter für Finanzen und Vermögen der Landeshauptstadt Magdeburg und in Vertretung von Oberbürgermeisterin Simone Borris am Rednerpult, richtete den Fokus aufs Paddeln. Ein Ausstellungsbereich der Magdeboot und „ein wunderschöner Sport“, der aber auch herausfordernd sein kann. „Ich weiß, was es heißt, von Magdeburg nach Schönebeck zu paddeln“, sagte Kroll und berichtete von seinen Erfahrungen beim traditionellen Adventspaddeln mit vereister Sportbrille.

Die jüngste Ausgabe der Magdeburger Messe für Boote, Outdoor und Wassersport trumpfte mit einem feinen Mix: Ob Schlauchboote, Kanus, Segeljollen, kleinere und mittlere Motorboote bis hin zur komfortablen Yacht, unter den ausgestellten Booten war für fast jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei. Aber auch Wasser- und Funsportangebote waren gefragt, heißt es in der Abschlusspressemitteilung der 22. Magdeboot. Das Spektrum reichte von Kanus und Schlauchbooten über Tauchen und Stand-up-Paddling bis hin zu Camping und Caravans. „Die Magdeboot steht schon traditionell für diese Mischung und ist damit erfolgreich. Bei vielen Besuchern und Ausstellern gilt sie als inoffizieller Startschuss und Einstimmung auf die neue Wassersportsaison“, so Magdeboot-Projektleiterin Johanna Buhrke.

Erfolgreiche Weltpremiere der Neptun 21

„Voll eingeschlagen ist die Weltpremiere des Segelboots Neptun 21“, freut sich das Organisationsteam der Messe Magdeburg. Die Neptun Yachten GmbH aus Rheda-Wiedenbrück zeigte nach vier Jahren Entwicklungszeit das neueste Modell der unter Seglern bestens bekannten Familienwerft erstmals auf einer Messe der Öffentlichkeit. „Wir haben sie auf Anhieb mehrmals hier auf der Messe verkauft“, sagte Geschäftsführer Pascal Ernst entsprechend zufrieden. Mit der Deltania Mini hatte er zugleich das nach eigener Einschätzung „wohl kleinste Segelboot der Welt“ als Einsteigermodell mit nach Magdeburg gebracht – und traf in der Landeshauptstadt damit ebenfalls auf großes Interesse. Ihre Messe-Weltpremiere feierten parallel auch zwei brandneue Angelboote aus der ukrainischen Werft Finval. Sie sind sehr kompakt und leicht gebaut, was sie besonders praktisch und einfach handhabbar macht – bei dennoch hohem Komfort auf dem Wasser.

Erwartungen erfüllt

Frank Schaper, Geschäftsführer vom Bootscenter B1 aus Werder (Havel) gehört unterdessen seit vielen Jahren zu den bekannten Gesichtern auf der Magdeboot. „Es ist eine schöne, harmonische Messe mit entspannter Stimmung. Unsere Erwartungen haben sich wieder voll erfüllt und wir begrüßen zum Teil schon Stammpublikum“, lautet sein Resümee. Auch viele neue Kontakte habe er knüpfen können.

Von einer „überwältigenden Resonanz“ sprachen gar Marion Hanisch und Roland Delater. Mit ihrem Hausboot Rollyboot Max hatten sie einen echten Hingucker in der Messehalle postiert. Sie waren damit zum ersten Mal auf der Magdeboot zu Gast. Ihre Boote werden in der familieneigenen Werft in Brandenburg an der Havel gefertigt. „Die Messebilanz fällt durchweg positiv aus. Wir haben viele Termine für die Werft machen können. Im nächsten Jahr kommen wir wieder“, so Marion Hanisch.

Das hat auch Marcel Ranke, Geschäftsführer der Allert marin GmbH aus Werder (Havel), vor. Mit seinem Team präsentierte er vor allem Boote von Bavaria auf der Magdeboot. Ranke misst dem Messeauftritt auch in Zeiten von Internet und Social Media große Bedeutung bei: „Hier können die Besucher die Boote anfassen, an Bord gehen und ein Gefühl bekommen. Bei so einer großen Anschaffung ist das für unsere Kunden unerlässlich.“

  • Die nächste Magdeboot findet vom 8. bis 10. März 2024 statt.

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